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Von Zentauren
Reim um Reim zerreiben sich geschärfte Gedichte am Kiefer
–– trau' strikten Vorsätzen nicht, damit keiner Dich verwünsche,
–– trau' den Fingern nicht wie Blinde,
noch den Augen wie armlose Eulen ––
also künde ich Spannung und Weisheit
eng am Gürtel zusammengewachsen
wie ein Zentaur. ––
Ich bekenne mich zur vornehmen Harmonie vom männlichen Torso und Haupt
mit dem üppigen Körper des Hengstes und dünner Fußfessel ––
–– zu kühlen Frauenwangen
und Wolken rundlicher Stuten
galoppieren grandiose Zentauren
unter dem Hufeisenklang mythologischer Weiden.
Ihre geballte und weise Leidenschaft
und ihre Stammesweisheit fand ich
wie Lust in vornehmer Harmonie
und verschmolz sie in meinem Gürtel und Herzen.
Schau hin:
Die Bedenken
von antikem Antlitz
haben erhitzten Pferden ihre Göttlichkeit anvertraut,
wie gefesselte Rösser über Hahnenfuß
stürmen zitternde Gefühle durch den Juni.